Ideale der Menschenrechte in antiken Schriften

Die Lehren des Konfuzius (China, etwa 500 vor Christus) beruhen auf dem Konzept „ren“ (Menschlichkeit), dessen Hauptgedanke Mitgefühl und Liebe für andere ist. Konfuzius sagte: „Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg auch keinem andern zu.“ Der angesehene chinesische Experte für Konfuzianismus, Dr. Peng Chan, der eine Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 spielte, vertrat die Auffassung, dass die Lehren des Konfuzius die Grundlage für die universellen Menschenrechte bilden.

Die Charta von Kyros (Persien, etwa 539 vor Christus) wurde von König Kyros II. für das Volk seines Landes verfasst. Die Charta erkannte das Recht der Menschen auf Freiheit, Sicherheit und religiöse Toleranz an. Sie gilt als die „erste Charta der Menschenrechte“.

Der berühmte Gelehrte Avicenna (Persien, 980 bis 1037) schrieb seine Botschaft der Rechte, den ersten Bericht über den Umgang mit den Menschenrechten zu dieser Zeit. Diese Epistel enthält eine Liste der fünfzig wichtigsten Menschenrechte.

Die Mande-Charta (1222) und die Kurukan-Fuga-Charta (1236) systematisierten die mündliche Tradition Westafrikas und untermauerten Grundsätze, die auch heute noch relevant sind, wie Umweltschutz, Menschenrechte und kulturelle Vielfalt. Die afrikanische Sichtweise auf die Welt, die durch das Zulu-Wort ubuntu (Menschlichkeit) ausgedrückt wird, spiegelt das Wesen des Humanismus wider.